Psychiatrische Erkrankungen
Die Hälfte aller Menschen in Deutschland leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer behandlungsbedürftigen psychiatrischen Erkrankung. In einer solchen Situation beraten wir Sie gerne und planen gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Therapiekonzept.
Wir behandeln ein breites Spektrum seelischer Erkrankungen:
Angsterkrankungen
Zu den Angsterkrankungen zählen verschiedene psychische Störungen wie Phobien oder die sogenannte generalisierte Angststörung. Unter einer Phobie versteht man eine starke Angst vor etwas ganz Konkretem, zum Beispiel Spinnen, Hunden oder Wespen, aber auch vor bestimmten Situationen wie einer vollen U-Bahn, das Fahren mit dem Aufzug oder das Reden vor einer größeren Gruppe Menschen. Geraten Menschen mit einer Phobie in eine entsprechende Situation, reagieren sie oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot, Schwindel oder Zittern. In ausgeprägter Form spricht man auch von einer Panikattacke. Das Tückische an einer Panikattacke ist, dass die körperlichen Beschwerden als sehr unangenehm, in manchen Fällen sogar als lebensbedrohlich empfunden werden, sodass es nach einer ersten Attacke zusätzlich zu einer Angst vor einer weiteren kommt. So schaukelt sich die Angst immer weiter hoch. Je nachdem, vor was genau die Angst besteht, kann sie die Betroffenen erheblich in ihrer Lebensqualität einschränken und zum sozialen Rückzug führen. Bei einer generalisierten Angststörung werden die Patienten dauerhaft von eher unbestimmten Ängsten geplagt wie beispielsweise die Angst vor dem Tod, vor Krankheiten oder Unfällen. Dabei sind die Ängste stärker als normalerweise ausgeprägt und beherrschen das Leben der Erkrankten. Angsterkrankungen lassen sich mithilfe individueller Therapien häufig gut in den Griff bekommen.
Anpassungsstörungen
Anpassungsstörungen treten in der Regel nach lebensverändernden Ereignissen auf. Dazu zählen unter anderem
- Der Tod eines Familienmitgliedes
- Die Geburt eines Kindes
- Ein Umzug
- Verlust des Arbeitsplatzes
- Krankheit
Nach solchen Ereignissen, vor allem bei Todesfällen, ist es normal, eine Zeit lang aus der Bahn geworfen zu werden. Ist dieser Zustand jedoch extremer ausgeprägt oder hält länger als üblich an, spricht man von einer Anpassungsstörung. Ob jemand nach einem einschneidenden Erlebnis eine Anpassungsstörung entwickelt, hängt neben der eigenen Persönlichkeit auch stark vom sozialen Umfeld ab. Zu den Symptomen zählen depressive Verstimmungen, ein verändertes Sozialverhalten, sozialer Rückzug, Zukunftsängste sowie ein starkes Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit. Hinzu können körperliche Symptome wie Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislaufbeschwerden oder Konzentrationsschwierigkeiten kommen. Vielfach kann eine Gesprächstherapie den Betroffenen helfen, wieder optimistisch in die Zukunft zu sehen. Von einer Anpassungsstörung abzugrenzen ist die Posttraumatische Belastungsstörung, die nur nach äußerst schwerwiegenden Ereignissen, wie Krieg, Vergewaltigung oder Naturkatastrophen auftritt.
Bipolare Störung
Menschen mit einer bipolaren Störung durchlaufen manische und depressive Phasen. Deshalb spricht man im Zusammenhang mit dieser Erkrankung auch von manisch-depressiven Patienten. Während der manischen Phasen neigen die Patienten zu Größenwahn, übersteigertem Selbstwertgefühl, Hemmungslosigkeit, Impulsivität, Hyperaktivität und Erregung. Diese Verhaltensweisen können massive Folgen, wie Vermögensverlust, Verschuldung, Jobverlust oder Beziehungsprobleme mitsichbringen. In der anschließenden depressiven Phase bereuen die Patienten ihre Taten aus der manischen Phase, machen sich starke Vorwürfe und leiden bis hin zum Suizid. Es gibt unterschiedlich ausgeprägte Verlaufsformen mit teils sehr starker bis hin zu abgeschwächter Symptomatik. Die phasenfreien Zeiten sowie die Länge der Phasen variieren von Patient zu Patient. Eine bipolare Störung ist eine chronische Erkrankung. Wird sie medikamentös gut eingestellt, können die Patienten jedoch erheblich an Lebensqualität gewinnen.
Burn-Out
Burnout bedeutet übersetzt soviel wie „ausgebrannt“. Ein Burn-Out-Syndrom entsteht durch permanente massive Überforderung im Beruf oder durch andere Aufgaben, wie beispielsweise die Pflege von Angehörigen. Früher galten besonders hilfsbereite und aufopferungsbereite Menschen in Pflegeberufen als besonders gefährdet, ein Burn-Out-Syndrom zu entwickeln. Das hat sich mittlerweile geändert. Ein Burn-Out kann jeden treffen, den Manager genauso wie den Altenpfleger oder den Lehrer. Das klassische Bild eines Burn-Outs beginnt damit, dass die Betroffenen mit großem Enthusiasmus ihrem Beruf nachgehen und es irgendwann nicht mehr schaffen, ihr Privatleben davon abzugrenzen. Sie opfern sich regelrecht auf und bekommen dafür jedoch nicht die erwartete Anerkennung. Irgendwann schlägt der Enthusiasmus dadurch in Frustration um und es fällt den Betroffenen immer schwerer, die eigenen Erwartungen zu erfüllen. Zusätzlich kommt es zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Ängsten und psychosomatischen Schmerzen. Irgendwann sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, ihren Beruf fortzuführen. Auch das Privatleben leidet sehr, vielfach können von Burn-Out betroffene Menschen kaum noch ihren Alltag bewältigen. Nicht selten entwickeln die Patienten im Rahmen des Burn-Out-Syndroms eine Depression.
Weitere Gründe für ein Burn-Out sind eine deutliche Diskrepanz zwischen den gestellten Anforderungen im Beruf und dem, was realistischer Weise tatsächlich geleistet werden kann, ständiger Zeitdruck oder Auseinandersetzungen mit den Kollegen und Vorgesetzten. Mit einer gezielten psychotherapeutischen und gegebenenfalls medikamentösen Therapie können bestehende Konflikte aufgearbeitet und gelöst sowie das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben wiederhergestellt werden.
Depression
Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung bei der die Patienten positive Gedanken mehr fassen können. Depressive Menschen sind ständig und über einen längeren Zeitraum hinweg niedereschlagen, antriebslos, erschöpft und hoffnungslos. Es fällt ihnen mit zunehmendem Krankheitsverlauf immer schwerer, den Alltag zu bewältigen. Später vernachlässigen sie auch Dinge wie Essen, Trinken und Hygiene. Nicht selten kommt es zu lebensmüden Gedanken. Sollten diese bei Ihnen auftreten, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Die Gründe für die Erkrankung liegen einerseits im neurobiologischen, anderseits im psychosozialen Bereich. Menschen, die eine Depression entwickeln, bringen dafür häufig eine gewisse Veranlagung mit. Das bedeutet, wenn zum Beispiel ein oder beide Elternteile unter Depressionen leiden, ist das eigene Risiko dafür deutlich erhöht. Kommen dann einschneidende Erlebnisse wie Trennung, Jobverlust oder ähnliches hinzu, kann die Krankheit ausbrechen. In einigen Fällen lässt sich jedoch keine Ursache finden. Depressionen können in jedem Alter auftreten. Auch Kinder und Jugendliche können betroffen sein. Für den Behandlungserfolg ist eine frühzeitige Therapie wichtig. Häufig vergeht jedoch eine gewisse Zeit, bis die Patienten sich selbst eingestehen, dass etwas nicht stimmt und sie zum Arzt gehen. Die Behandlung setzt sich aus einer medikamentösen und einer Psychotherapie zusammen.
Persönlichkeitsstörungen
Psychosen
Als Oberbegriff steht „Psychosen“ für einige psychische Störungen, die sich besonders durch eine veränderte Realitätswahrnehmung kennzeichnen. Dabei gibt es verschiedene Ausprägungen und Unterformen. Viele Betroffene leiden unter anderem an Wahnvorstellungen, Denkstörungen oder Halluzinationen. Zudem sind sie häufig antriebslos und haben Stimmungsschwankungen sowie verstärkte Ängste.
Unter den Psychosen werden primäre und sekundäre unterschieden. Primäre Psychosen werden in verschiedene Arten unterteilt: schizophrene, schizoaffektive, schizotype, anhaltend wahnhafte, akut vorübergehende, induziert wahnhafte und affektive Störungen. Die psychotischen Veränderungen wie zum Beispiel Halluzinationen sind bei primären Psychosen vordergründig. Während bei einer primären Psychose, deren bekanntestes Beispiel die Schizophrenie darstellt, keine Ursache gefunden werden kann, ist dies für die sekundäre Form möglich. Hierbei spielen vor allem Schädigungen im Gehirn eine Rolle. Daher kann eine sekundäre Psychose durch Erkrankungen wie Hirntumore, Infektionen, Verletzungen oder auch in Form von Medikamentennebenwirkungen sowie durch Drogenmissbrauch entstehen. Weil sekundäre Psychosen mit ebendiesen Erkrankungen einhergehen, sind bei den Betroffenen zusätzlich zu den psychotischen Veränderungen auch Bewusstseins- und Gedächtnisstörungen sowie Verwirrtheit zu beobachten. Sekundäre Psychosen können akut oder chronisch im Verlauf sein.
Männer und Frauen sind gleich oft von Psychosen betroffen. Es kann zwar prinzipiell in jedem Alter dazu kommen, jedoch erkranken Personen meist zwischen der Pubertät und ihrem 35. Lebensjahr. Von der sekundären Form sind ältere Menschen etwas häufiger betroffen, da es im Rahmen von Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz dazu kommen kann.
Diagnostik und Behandlung
Je früher eine Psychose diagnostiziert wird, umso besser. Zwar gibt es gewisse Frühzeichen dafür, wie zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit oder ein sozialer Rückzug, jedoch werden diesen häufig keine entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt und sie führen nicht dazu, einen Arzt zu konsultieren.
Für die Wahl der Behandlung ist insbesondere relevant, dass im Rahmen der Diagnostik herausgestellt wird, ob es sich um eine primäre oder eine sekundäre Form handelt. Denn bei einer sekundären Psychose steht vor allem die Behandlung der jeweiligen Grunderkrankung im Vordergrund. Können organische Gründe für eine Psychose ausgeschlossen werden, so handelt es sich um die primäre Form. Daraufhin folgen dann weitere Untersuchungen und Beobachtungen, um eine genaue Einordnung der Erkrankung vornehmen zu können. Unter einer entsprechenden Therapie, die nach Bedarf ambulant oder stationär erfolgen kann, können sich viele der Symptome bessern. Sie besteht in der Regel aus Psychotherapie (z. B. Gesprächstherapie und kognitive Therapie) und der Gabe antipsychotischer Medikamente.
Psychosomatische Krankheitsbilder
Die Psychosomatik bezeichnet den Zusammenhang zwischen Seele (Psyche) und Körper (Soma). Bei psychosomatischen Krankheitsbildern, die heute in der Medizin auch als somatoforme Störungen bezeichnet werden, handelt es sich um Erkrankungen, die von einer Wechselwirkung dieser Einheiten gekennzeichnet sind. Diese kann dabei in beide Richtungen bestehen: Seelische Beschwerden können sich körperlich äußern, körperliche Leiden können auch zu psychischen Symptomen führen. Betroffene, deren psychische Probleme sich körperlich äußern, konsultieren häufig viele Ärzte, bis klar wird, dass keine organischen Schäden vorliegen.
Schlafstörungen
Ein erholsamer und gesundheitlich wertvoller Schlaf sollte ausreichend lange und qualitativ sein. Zeitlich begrenzte Schlafprobleme sind nicht unbedingt krankheitsbedingt und können etwa in außergewöhnlichen emotionalen Situationen auftreten. Bestehen sie aber mehr als drei bis vier Wochen, ist von Schlafstörungen als Erkrankung auszugehen. Schlafstörungen, medizinisch auch Insomnie genannt, sind ein komplexes Krankheitsbild, das sich unterschiedlich äußern und verschiedene Ursachen haben können. Betroffene leiden entweder zur Schlafenszeit selbst unter Problemen, zum Beispiel indem sie schlecht einschlafen oder nicht durchschlafen können. Oder ihre Schlafstörung äußert sich vor allem in einer starken Tagesmüdigkeit. Beides kann aber auch miteinander einhergehen. Typische Symptome bei Schlafstörungen sind Probleme beim Ein- und Durchschlafen, zu frühes Wachwerden und ständige Müdigkeit, insbesondere tagsüber. Weitere Hinweise auf eine Schlafstörung können Konzentrationsprobleme, depressive Verstimmungen oder ein geschwächtes Immunsystem sein. Außerdem gelten Schlafstörungen als Risikofaktor für die Entstehung einer Diabeteserkrankung.
Verursacht werden können Schlafstörungen durch psychosoziale Probleme, psychiatrische Erkrankungen, Gehirnerkrankungen, Atmungsstörungen (Schlafapnoe), Drogen- oder Medikamentenmissbrauch sowie eine ungünstige Schlafumgebung bzw. -gewohnheiten. Zudem können viele andere Erkrankungen Schlafstörungen mit sich bringen. Beispiele dafür sind Hormonstörungen, Krebs, Rheuma und andere Leiden, die mit starken Schmerzen einhergehen. Schlafstörungen mindern die Lebensqualität der Betroffenen oftmals immens. Sie können körperliche wie auch psychische Beschwerden nach sich ziehen. Zudem tragen die Patienten ein erhöhtes Unfallrisiko, bedingt durch Müdigkeit oder Sekundenschlaf im Straßenverkehr beispielsweise.
Die Feststellung einer Schlafstörung erfolgt in der Regel über eine gründliche Anamnese, das Führen eines Schlaftagebuchs sowie verschiedene apparative Untersuchungen. Auf den Ergebnissen beruhend kann dann therapiert werden. Die Behandlung kann sehr unterschiedlich sein, da sie sich an der Grunderkrankung orientiert. So kann eine Schlafapnoe beispielsweise mit einer speziellen Atemmaske behandelt werden. Auch kognitive Verhaltenstherapien können zur Anwendung kommen. Die Einnahme von Schlafmitteln sollte immer nur in ärztlicher Absprache und möglichst nur kurzeitig erwogen werden, da solche Medikamente ein starkes Abhängigkeitspotenzial haben.
Zwangsstörungen
Als Zwangsstörungen bezeichnet man psychische Störungen, die sich durch immer wiederkehrende unerwünschte Gedanken, sogenannte Obsessionen, oder zwanghafte Handlungen auszeichnen. Im Alltag treten solche Vorstellungen, Impulse und Verhaltensweisen bei vielen Menschen häufig in relativ harmloser Form auf. So kann es vorkommen, dass jemand nach Verlassen des Hauses mehrmals in seine Wohnung zurückkehrt, um zu überprüfen, ob er den Herd auch wirklich ausgestellt hat, auch wenn er weiß, dass er dies gerade erst getan hat. Von einer Erkrankung spricht man erst dann, wenn sich solche Vorstellungen und Verhaltensweisen ungeachtet dessen, dass sie von den Betroffenen selbst als unsinnig erkannt werden, andauernd wiederholen. Im Laufe der Zeit können sie ein solches Ausmaß annehmen, dass sie den gesamten Alltag beherrschen und einen echten Leidensdruck hervorrufen. Oft verfolgen die Patienten durch Zwangshandlungen das Ziel, bestimmte Ängste zu reduzieren. Manchmal schämen sie sich ihrer Zwänge und versuchen, diese nach Möglichkeit zu verheimlichen. Abzugrenzen sind Zwangserkrankungen von zwanghaften Persönlichkeitsstörungen, auch wenn in manchen Fällen eine Überschneidung stattfindet.
Typische Beispiele für Zwangshandlungen sind Kontroll-, Ordnungs- und Reinlichkeitszwänge. Zu den Zwangsgedanken gehören Grübelzwänge, ständige Zweifel sowie Zähl- und Wiederholungszwänge. Nach der internationalen ICD-10-Klassifikation müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, um von einer Zwangsstörung sprechen zu können. Zum Beispiel, dass die Symptomatik über einen Zeitraum von zwei Wochen an den meisten Tagen besteht oder die Zwangshandlungen oder -gedanken von den Betroffenen selbst als unangenehm empfunden werden.
Heutzutage ist es in den meisten Fällen möglich, die Symptome einer Zwangsstörung zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Zur Behandlung empfiehlt sich vor allem die kognitive Verhaltenstherapie. Unterstützend wirkt in manchen Fällen die Verabreichung sogenannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), einer speziellen Gruppe von Antidepressiva.
Auch bei Lebenskrisen und Überforderungssituationen mit z. B.
Schlafstörungen
Grübelneigung
gedrückter Stimmung
Gereiztheit
Erschöpfungszuständen
Lustlosigkeit
Arbeitsüberlastung/Mobbing
Überforderungsgefühle
Konzentrationsstörung
Antriebsstörung
Innerer Unruhe
Kraftlosigkeit
sind wir für Sie da.